Buchempfehlungen
In diesem Bereich findest Du eine Sammlung empfehlenswerter deutschiger Werke über Afghanistan.
Tee mit dem Teufel
1987 lässt sich der Soldat und Arzt Reinhard Erös vom Dienst bei der Bundeswehr freistellen, um eine Hilfsorganisation für Afghanistan zu leiten. Mit seiner Frau und vier Kindern übersiedelt er von München nach Peschawar, der Basisstation für seine illegalen Einsätze. Hautnah erlebt er die Angriffe der Sowjets auf die afghanistanische Zivilbevölkerung und nicht immer gelingt es ihm zu helfen.
Autor: Reinhard Erös
Verlag: Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg 2002
Gott im Reiskorn
Das Buch erzählt die Geschichte einer alten afghanischen Kalligraphenfamilie: Ende der fünfziger Jahre nimmt sie einen europäischen Gast auf, den jungen Kunsthistoriker Jakob Benta aus Berlin. Sayed Da ud Hussaini, der Kalligraph des Königs, und dessen Sohn Rafat führen ihn in die Herzkammern des Orients, in die Schreibkunst, in die Poesie. Jakob Benta erlebt zauberhaft machtvolle Augenblicke: Momente der Schöpfung mit dem Kalligraphen, einen Dichter-Wettstreit mit dessen Sohn Rafat unter den Buddha-Statuen in Bamiyan und schließlich Gott im Reiskorn . Als Benta Afghanistan nach Jahren verlässt, ist ihm das Rätsel des Orients noch verschlossener und größer als zu Beginn seiner Begegnung.
Autor: Mariam Kühsel-Husseini
Berlin University Press, Berlin 2010
Ich bin eine Deutsche aus Afghanistan - Von der Drachenläuferin zur Unternehmerin
Nadia Qani ist 20 Jahre alt, als sie Afghanistan aus politischen Gründen verlassen muss. Mit nicht mehr als einer Handtasche und einem dünnen Kleid kommt sie schließlich in Frankfurt an, wo sie ihr Mann schon auf sie wartet. Die junge Familie muss ganz von vorne anfangen. »Arbeiten bis zum Umfallen« wird ihr Weg, sich in die neue Gesellschaft einzugliedern, »Es ist, wie es ist, also mache etwas daraus« ihr Lebensmotto. Nadia Qani erzählt davon, wie sie sich emporgearbeitet hat bis zur erfolgreichen Unternehmerin, vor allem aber auch davon, wie sie durch ihr soziales Engagement afghanische Frauen in Deutschland unterstützt und ihre Mitarbeiter fördert - und von dem zurückgibt, was ihr selbst Gutes widerfahren ist. Ihre Lebensgeschichte ist nicht nur ein Beispiel für gelungene Integration, sondern die Erfolgsgeschichte einer energiegeladenen, willensstarken Unternehmerin mit einem großen Herzen für andere.
Autor: Nadia Qani
Verlag: FISCHER Krüger
Der Unbeugsame
Wann er geboren ist, weiß Khazan Gul nicht. Aber er weiß, wofür er lebt: Er möchte Afghanistan befreien, durch Bildung und Landwirtschaft.
Die erste Begegnung mündet in eine heftige politischen Diskussion und endet mit einer Einladung in die Provinz Khost: Einige Wochen später gehen Monika Koch und Heiner Tettenborn zusammen mit Khazan Gul durch entlegene Bergdörfer. Sie besuchen an unwahrscheinlichen Orten funktionierende Dorfschulen und kauern in einer Höhle, die er zum Schutz vor den Bomben der Sowjetarmee gegraben hat. Auf Autofahrten, beim Tee und an langen Abenden ohne Fernsehen und Internet erzählt er ihnen von seiner Kindheit in großer Armut, dem Studium in Deutschland, dem Guerillakampf gegen die sowjetische Besatzung, Landwirtschaftsprojekten, Schulgründungen als Erziehungsminister und seinen neuen Plänen und Visionen für Afghanistan.
Monika Koch und Heiner Tettenborn können kaum glauben, dass die Erlebnisse von Khazan Gul in einem einzigen Leben Platz haben. Fasziniertbeginnen sie, seine Schilderungen und ihre Reisen mit ihm aufzuzeichnen.
Autor: Monika Koch Heiner Tettenborn
Verlag: Kahl
Afghanistan Reise
Eine einzigartige Situation ist es, in der sich Roger Willemsen in das legendenumwobene Afghanistan aufmacht: Nur wenige Monate, nachdem hier eine über 25-jährige Kriegsgeschichte zu Ende ging, begleitet er eine exilierte afghanische Freundin auf ihrem Weg in die Heimat, von Kabul bis in das kriegserschütterte Kunduz im Norden des Landes.
Willemsen beobachtet ein Land, das erste Schritte in den Frieden wagt, sich sammelt, Lebensfreude gewinnt und diese auch zeigt. Er spricht mit einfachen Frontsoldaten, Kommandanten und Generälen, trifft Drogenschmuggler, Nomaden und Weise, begegnet Verstörten und Traumatisierten, Menschenrechtlerinnen und Häftlingen, ehemaligen Mudschaheddin und Taliban-Funktionären, Fußballerinnen und Musikern. Er besucht Fabriken, Märkte, Schulen und den Ältestenrat eines Dorfes, ist Gast bei einer Verlobungsfeier und inszeniert eine Kinovorführung für Frauen und Kinder. Er überquert den lebensgefährlich verminten Salang-Pass, besucht die schwer zugänglichen Dörfer der Tadschiken, trifft turkmenische Kamelhirten in der Steppe und gelangt schließlich an die Ufer des mythischen Flusses Oxus, der die Grenze Afghanistans zu Turkmenistan, Tadschikistan und Usbekistan bildet.
Am Ende ist Roger Willemsens Buch weit mehr als der persönliche Bericht von einer faszinierenden Reise, sondern eine literarische Betrachtung der Grundlagen allen Reisens und eine Suche nach dem Eingang in die Fremde.
Autor: Roger Willemsen
Verlag: S. Fischer