Wer wir sind und was wir wollen

Salam wa khosh amaden! 

Hallo und herzlich willkommen!

Seit vielen Jahren und Jahrzehnten engagieren sich gemeinnützige Vereine, Initiativen und Privatpersonen aus Deutschland in unterschiedlichen Hilfsprojekten für Afghanistan. Es fehlt allerdings eine auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Netzwerkplattform, die ihnen die Möglichkeiten zum Erfahrungsaustausch, zur Netzwerkpflege,  zur Weiterbildung sowie den Aufbau von möglichen Kooperationen bietet. Die Beseitigung dieses Mangels wird nun durch das Netzwerk für Afghanische Vereine in Deutschland (kurz: NAVID) angestrebt. Die Initiative wurde 2017 in Frankfurt mit der Unterstützung des EPN (Entwicklungspolitisches Netzwerk Hessen e.V.) gegründet und ist politisch, religiös und ideologisch unabhängig.

Alle Mitglieder arbeiten ehrenamtlich und weisen umfangreiche Kenntnisse und Erfahrungen zur afghanischen Vereinslandschaft in Deutschland und dem Vereinsmanagement auf. NAVID heißt Menschen aus allen Kulturkreisen willkommen, die sich mit den Zielen und Aufgaben der Initiative identifizieren können.

ZIELE UND AUFGABEN

- Beratung und Förderung bei allen vereinsrelevanten Fragen und Angelegenheiten der Mitglieder
- Interessenvertretung/Öffentlichkeitsarbeit für die bezüglich Afghanistan tätigen Vereine in Deutschland
- Austausch- und Informationsplattform zur afghanischen Geschichte und Kultur in Deutschland sowie in Afghanistan  
- Förderung des engagierten Nachwuchses und Teilnahme an gesellschaftlichen Aktivitäten
- Förderung der Solidarität zwischen den in Deutschland lebenden Afghanen und der Gesamtgesellschaft


Eine kleine Bitte am Ende, wir freuen wir uns über jede Weiterleitung an interessierte Freunde und Bekannte!

Für Fragen stehen wir Dir gerne zur Verfügung.

Dein NAVID-Team

Afghanische Diaspora in Deutschland

Die afghanische Migrationsgemeinde lebt seit über 40 Jahren in Deutschland, teilweise in der 3. Generation. In den letzten sechs Jahren ist sie auf mindestens 300.000 Personen angestiegen, deutsche Staatsbürger afghanischer Herkunft miteinbezogen (Quelle: www.statista.com).  

300.000 Menschen, die sich durch unterschiedliche sozioökonomische und Bildungshintergründe auszeichnen und somit auch Zugang in unterschiedliche gesellschaftliche Bereiche haben. Trotz der Unterschiedlichkeiten dieser vielen Menschen ist der kleinste gemeinsame Nenner ihr Bezug zu Afghanistan (AFG) und ihre – im Hinblick auf die hohe Anzahl - noch nicht ausreichend sichtbare Stimme in der Mehrheitsgesellschaft, die auch einer partizipativen Integration der afghanischen Community in Deutschland im Weg stehen könnte.  

Eine Ursache liegt in dem Problem begründet, dass aktuell keine zentrale Organisation existiert, die durch entsprechende Strukturen das Thema – Vertretung dieser marginalisierten Gruppe gegenüber Politik, Presse oder im gesellschaftlichen Diskurs – mit der gebotenen Intensität verfolgt und die Perspektive, Anregungen und Wünsche dieser Menschen repräsentiert.  

Auf politischer Ebene werden aber Entscheidungen für diese 300.000 Menschen mit unterschiedlichen Lebensrealitäten getroffen, deren Meinung zu leise ist. Eine gesamtgesellschaftliche Teilhabe wird dadurch erschwert, was man auch an der geringen Repräsentanz von deutschen Politikern afghanischer Herkunft oder Journalisten sieht. 

Gerade seit dem starken Anstieg der in Deutschland (DE) lebenden Afghanen (Sommer 2015) nahmen Themen, die AFG oder die hier lebenden Afghanen betreffen, einen großen Raum in der gesellschaftlichen Debatte ein. Als eines von vielen Beispielen für gesellschaftliche Diskussionen sei an dieser Stelle die Diskussionen um die Legitimität der Asylanträge von AFG sowie die Abschiebungen nach AFG genannt. Das Meinungsbild der in DE lebenden AFG – so facettenreich es auch sein mag – blieb der Öffentlichkeit bisher weitgehend verborgen. Zudem erachten wir es für notwendig, dass auch antirassistische Positionen aus einer der größten Migrationsgruppen Deutschlands in den gesellschaftlichen Diskurs mit einfließen. Zwar gibt es seit langem sehr erfolgreich agierende Vereine, die sich gegen rassistische Positionen stellen, aber es fehlt ein Sprachrohr für Afghanen, um selbst Stellung zu den Themen zu  nehmen und so rassistischen Tendenzen innerhalb und außerhalb der eigenen Community gezielt entgegenzuwirken. 

An dieser Stelle knüpft NAVID an und möchte durch entsprechende Strukturen die unterschiedlichen Positionen stärker präsent machen, so dass innerhalb der Gesellschaft das Bewusstsein/Verständnis für andere Positionen geschärft wird und langfristig die partizipative Integration der AFG Community begünstigt wird. Diese Bestrebungen zielen auch darauf ab, dass bei Entscheidungen auf politischer Ebene das Meinungsbild der AFG Community die erforderliche Beachtung findet. 

Im Moment entsteht zwar ein Dachverein für die entwicklungspolitischen Vereine, die in Afghanistan arbeiten. Dieser zielt jedoch nicht darauf ab, die Belange der afghanischen Diaspora in Deutschland in den Blick zu nehmen. Das Netzwerk für afghanische Vereine in Deutschland (NAVID) ist für die in Deutschland aktiven und auf die lokale Bevölkerung ausgerichteten Vereine daher notwendig.